Zum Jahreswechsel sitzen die Deutschen bei Wein und Bier zusammen. Die Nachrichtenlage ist dünn. Da lassen sich den beschwipsten Bürgern leicht ein paar Politlügen andrehen. So oder so ähnlich denken es sich offenbar die Politelite und die Leitmedien, wenn wir uns die Berichterstattung zur Gesundheitspolitik seit vorgestern anschauen.

Der Mainstream ist voll mit dieser Jubelmeldung über den großen Erfolg der gesetzlichen Krankenkassen. Ein Bericht aus der Rheinischen Post über die aktuelle Zahl der gesetzlich Versicherten (72,7 Millionen) macht die Runde und wird meist so interpretiert: Seht her, so erfolgreich ist die Zwangsversicherung. Die Anbieter privater Krankenversicherungen hingegen haben das Nachsehen, da sie immer mehr Mitglieder verlieren.

BZ, 30.12.17

Die BZ versuchte das in ihrer Ausgabe vom 30. Dezember 2017 mit einer Grafik zu beweisen, die zeigen soll, dass der Zuwachs der Zwangsversicherung fast 1:1 zu Lasten der privaten Anbieter geht. Die blaue Linie steigt in dem Maß, in dem die rote Linie fällt.

Die PKV ist fast stabil

Doch schauen wir uns die Fakten mal genauer an: Nach dieser Grafik ist die Zahl der Privatversicherten seit 2011 um 210.000 Personen gesunken. Das ist ein Rückgang von 2,3 Prozent in fünf Jahren. Im Spiegel stand, die Zahl derjenigen, die aus der privaten in die gesetzliche Versicherung wechseln liegt im Jahr bei netto nur etwa 1.000 Personen. Und das bei einem 80-Millionen-Volk. Es würde über 7.000 Jahre dauern, bis die PKV ausgetrocknet wurde, wenn das in dem Tempo weitergeht.

Nun schauen wir uns die andere Grafik mit den gesetzlich Versicherten an. Diese hat eine ganz andere Skalierung. Im Gegensatz zur weitgehend stabilen PKV geht bei der gesetzlichen Zwangsversicherung tatsächlich die Post ab. Der Zuwachs seit 2011 beträgt drei Millionen Personen. Der größte Zuwachs kam in den Jahren 2015 bis 2017.

Die meisten neuen Versicherten zahlen vermutlich keine Beiträge

Hat das alles nichts mit nichts zu tun? Natürlich nicht. Das sind jene zwei Millionen neue Mitbürger, die in der Regel illegal in unser Sozialsystem eingewandert sind und jetzt, da die meisten von ihnen Leistungsempfänger sind, vom Rest der Deutschen mit durchgeschleppt werden müssen. Das ist nicht nur mir aufgefallen. Dirk Maxeiner hat auf der Achse des Guten die Zahlen zu den milliardenschweren Behandlungskosten von Asylbewerbern zusammengefasst.

Wahrscheinlich hat er recht mit seiner These. Die Politiker werden diese und andere Lügen gezielt streuen, damit es leichter wird, die Zwangsversicherung für alle aka “Bürgerversicherung” durchzusetzen. Zum einen erschließen sie eine neue Einnahmequelle für den Staat. Zum anderen können sie die verdeckten Kosten durch die illegale Einwanderungswelle super kaschieren. Zwei Fliegen, eine Klappe.

Schade, dass keines der Medien mal untersucht hat, wie hoch die Beiträge derjenigen sind, die in den vergangenen 24 Monaten bei AOK und Co. als neue Versicherte aufgenommen worden sind. Auch in Relation zur Zahl derjenigen, die bereits vorher versichert waren. Bei einer so großen Zahl von Personen (zwei bis drei Millionen) wäre es auch nicht schwer gewesen, einen oder mehrere typische Versicherte zu interviewen und nach ihrer Motivation zu befragen. In den seltensten Fällen wäre dabei ein Wechsel von der PKV in die gesetzliche Krankenkasse zu melden gewesen. Aber wer recherchiert schon, wenn die oberflächliche Betrachtung der Situation ins eigene Weltbild passt?

Das Problem mit der Krankenversicherung ist das: Der Sozialismus kann keine Schlupflöcher zulassen. Er muss seine Macht stetig ausweiten, sonst bricht das System zusammen. Im Extremfall geschieht dies wie am 13. August 1961. In den meisten Fällen geht es aber viel geräuschloser: Freiheit stirbt immer scheibchenweise. Hier eine höhere Steuer. Dort ein abgesenkter Freibetrag. Ein Verbot, eine Vorgabe, eine Auflage und so weiter. Und das ganze immer garniert mit einer Rhetorik, die den “bösen Markt” für alle Fehler verantwortlich macht, die durch vorangegangene Interventionen des Staates ausgelöst worden sind.

Tatütata. Dieses System ist so leicht zu durchschauen, dass ich mich frage, warum so viele Leute immer wieder darauf reinfallen.