
Jeder kennt diese Geschichten von abgewrackten Polizeikasernen, in denen nur braune Brühe aus dem Wasserhahn kommt. Von den kontaminierten Schießständen ganz zu schweigen. Dazu die hohe Arbeitsbelastung in Berlin bei unterdurchschnittlicher Bezahlung. Die Polizei wird stiefmütterlich vom Senat behandelt.
Auch bei der Feuerwehr ist der Unmut groß: Überstunden häufen sich. Das Einsatzmaterial ist veraltet. Bei der #berlinbrennt-Demo vor einem Jahr haben die Feuerwehrleute auf ihre Probleme aufmerksam gemacht. Der Senat hat bis heute die Forderungen der Feuerwehrleute nicht ausreichend erfüllt.

Klar ist: Ich kann Polizisten und Feuerwehrleuten nicht das (AfD-)Blaue vom Himmel herunter versprechen. Berlin ist nach wie vor enorm verschuldet. Aber das Geld für eine bessere Feuerwehrausstattung, Bezahlung der Überstunden und maßvolle Anhebung der Gehälter sollte drin sein. Opfer der Schießstandaffäre müssen entschädigt werden.

Darüber hinaus benötigen wir ein Klima der Dankbarkeit gegenüber Polizisten und Feuerwehrleuten. Die zunehmenden Übergriffe auf sie machen mich sprachlos. Wenn jemand ein Hakenkreuz oder eine rechtsextreme Parole an eine Wand malt, wird das hart verfolgt. Aber wer wird schon dafür bestraft, dass er ACAB irgendwo hinkritzelt oder sprüht?

Deswegen war ich am vergangenen Sonnabend bei der Demo am Roten Rathaus, wo Berliner mit allerlei Polizeifahrzeugen einfach mal “danke sagen” wollten. Tolle Aktion. Bin demnächst wieder gerne dabei.