Zwei Typen verabreden sich, jemanden umzubringen. Einfach so. Sie wollen “mal jemanden sterben sehen”. Durch Zufall nehmen sie ein alleinlebendes Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis namens Maria. Sie fahren zu ihr, stechen sie ab, entsorgen die Waffen – und besuchen später scheinheilig die Beerdigung. Maria war schwanger. Alles furchtbar traurig.

Als ich diese Geschichte in der BZ vor drei Tagen gelesen, dachte ich schon: Was geht in den Hirnen solcher Typen vor? Armes Märchen. Strafe kann eigentlich nicht hoch genug ausfallen, wenn es sich so abgespielt hat. Da wusste ich noch nicht, dass die beiden auch noch die Angehörigen anpöbeln würden bei der Verhandlung. Was für ein Wahnsinn!

Jetzt ist die nächste Eskalationsstufe eingetreten. Die Medien berichten zwar leidlich über dieses brutale Verbrechen. Die Tagesschau natürlich nicht. Ist ein regionales Ereignis™, ihr wisst schon… Aber Bild und andere Zeitungen und Magazine haben das Thema schon verarbeitet. Eines haben sie jedoch offenbar “vergessen”. Lest selbst.

Wie Blick nach links aufgedeckt hat, scheinen die beiden mutmaßlichen Mörder, die Maria K. auf Usedom auf dem Gewissen haben sollen, bekennende Linksextremisten. zu sein Beim NDR, Ostseezeitung und Co. findet sich davon keine Silbe. Über beiden Angeklagten Niko G. (21) und Nicolas K. (19) und die Verhandlung wird zwar berichtet, aber ihre Gesinnung wird nicht erwähnt. Dabei sind die Facebookeinträge der beiden Verdächtigen – wenn sie echt sind – sehr aussagekräftig.

Unter anderem hier hat Niko G. bei Facebook “gefällt mir” geklickt

Niko G. zum Beispiel gefällt eine Verdi-Seite oder die der Linkspartei. Außerdem hat er gleich mehrere Antifaseiten gelikt. Sein Mitangeklagter Nicolas K. inszeniert sich in Antifa-Manier und bezeichnet sich als “Gutmensch”. FCK AFD darf da nicht fehlen im Profilbild.

Handelt es sich wirklich um die Facebookkonten der Angeklagten? Beide sind mehrere Jahre alt. Die Bilder der Personen ähneln sehr stark denen, die unverpixelt von den Tätern existieren. Weitere Details sprechen für eine Authentizität der Konten.

Gehen wir davon aus, dass das wirklich die zwei Täter sind: Sind jetzt alle Anhänger der Linkspartei potentielle Mörder? Sind Leute, die Antifa klicken automatisch gemeingefährlich? Müssen Leute, die Anti-AfD-Seiten anklicken, bespitzelt werden? Dreimal nein. Wir können nicht von den Taten einzelner Irrer auf eine politische Richtung schließen.

Die Vermutung, dass sich in diesen Kreisen (Antifa-Unterstützer) viele gewaltbereite, skrupellose Verbrecher tümmeln, hingegen ist schon naheliegend. Wer Demonstrationen für Gewaltaktionen missbraucht, Steine auf Polizisten wirft (Niko G. ist auch ein Fan des Slogans ACAB) oder Hass gegen Andersdenkende schürt, ist kein Waisenknabe.

Ärgerlich ist, dass der Mainstream diesen Aspekt komplett ausblendet. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf mehr über die politische Einordnung der Täter zu erfahren. Wären es Neonazis gewesen … Deutschland würde schon wieder Kopf stehen. Siehe den Mord an Walter Lübcke. Aber wenn es politisch nicht opportun erscheint, dann werden Fakten einfach weggelassen. Trifft meistens die ausländische Herkunft von Tätern, aber manchmal auch ihre linksradikale Einstellung.

Nicolas K. posiert auf seinem FB-Profilbild in Antifa-Manier

Diese Berichterstattung wirft Erinnerungen an die jüngsten Massaker in den USA auf. Zwei Amokläufe. Der eine ein weißer Rassist. Beim anderen Motiv unklar. So der Tenor der Medien über Tage. Schuld sind laut dem Mainstream natürlich die verfassungsmäßig verbrieften Grundrechte der Amerikaner (aka “zu freizügige Waffengesetze”) und US-Präsident Donald Trump. Für den staatsnahen Rundfunk ist seine Rhetorik “ein Brandbeschleuniger”.

Blöd nur, dass dann hinterher rauskam, dass der Mörder von Dayton auch ein Linksextremist und Satanist war. CNN und andere amerikanische Medien berichteten davon, aber in Deutschland erstmal Sendepause. Dann nahmen unabhängige Medien wie die JF die Geschichte auf und berichteten über Connor Betts. Am Ende mussten auch die deutschen Mainstreammedien widerwillig über diese Fakten berichten. Die Tagesschau machte es so: Sie eröffnete den Artikel mit der Fragestellung “Linksextrem und frauenfeindlich?” und ließ sie dann nach viel Blabla mit einem Zitat beantworten. Denn am Ende sagt ein Polizist: “Wir werden es vielleicht nie erfahren.”

Blöd auch, dass danach noch rauskam, dass der vermeintlich rassistische Amokläufer von El Paso ein vierseitiges Manifest verbreitet hat, in dem er auch rassische Thesen verbreitet. Aber darin finden sich genauso Dinge, die von Grünen kommen könnten. Schon der Titel “An unconvenient truth”… klingelt’s? Das war Al Gores Märchenstory über drohenden Weltuntergang vor einigen Jahren. Es lohnt sich diese Glenn-Beck-Sendung dazu anzuschauen, die den originär rechtsradikalen Charakter dieses Manifestes hinterfragt.

Ich fordere einmal mehr: Wir wollen nicht von den Mittelstrommedien für dumm verkauft werden. Wenn die Herkunft oder die Einstellung von Kriminellen eine Rolle spielt, dann bitte immer – ohne Ansehen der Person. Wenn nicht, dann nicht. Dann müßt ihr aber auch über den Lübcke-Mörder als Amokläufer berichten und seine rechtsextreme Gesinnung ausblenden, weil die ja vielleicht doch gar nichts mit seiner Tat zu tun hatte. Vielleicht hat er einfach was Schlechtes gegessen an dem Abend… Merkt ihr (bei den Mainstreammedien) selber, oder?