Poller, die niemand braucht (außer Autohassern), wohin du schaust

An einem Abschnitt der Dietzgenstraße (Pankow-Niederschönhausen) hat das Bezirksamt Pankow den Gehweg sanieren lassen. Aus einem Bürgersteig mit Kopfsteinpflaster wurde einer mit Bodenplatten. Die Oberfläche ist jetzt gleichmäßiger als vorher.

Alles gut also?

Nicht wirklich.

Diese Maßnahme war ebenso teuer wie aufwendig. Die Kosten belaufen sich auf 180.000 Euro. Die Anwohner mussten wochenlange Einschränkungen hinnehmen. Absperrungen. Keine Müllabfuhr. Noch schlimmer: Das Bezirksamt hat die Maßnahme auch gleich genutzt, um eine Handvoll Parkplätze zu nehmen. Die Berliner Morgenpost berichtet über eine entsprechende Anfrage von mir.

Worum geht es genau? Bislang war das Parken auf dem Gehweg nicht erlaubt. Aber: Falschparken wurden allerdings selten geahndet. Eigentlich hätte das Parken so wie an vergleichbaren Stellen in dieser Straße erlaubt werden müssen. Aber, aber: Parkplätze schaffen? Nicht im Zeitalter von Fahrradstraßen, Tempodrosselung und Blitzerseuche. Kurzum: Autohass führt dazu, dass Parkplätze abgeschafft – und nicht neu geschaffen werden.

Vier Schilder, die das Parken auf dem Gehweg erlauben, hätten 350 Euro gekostet. Das Bezirksamt klagt über die sporadisch aufgetretenen Schäden auf dem Kopfsteinpflaster. Deswegen habe der Gehweg saniert werden müssen, und deswegen seien die Poller, die nun das Parken auf dem restlichen Gehweg unmöglich machen, notwendig gewesen.

Das ist Quatsch. Der Gehweg war ok, so wie er war. Und wenn sich hier und da mal ein Steinchen gelockert hat und ein Loch in die Fläche gerissen hat, dann hätte dies durch einen ebenso sporadischen Reparatureinsatz korrigieren lassen. Dadurch wären vielleicht Kosten von 1.000 oder sogar 5.000 Euro pro Jahr angefallen. Das wäre immer noch viel billiger gewesen als die Baumaßnahme des Bezirksamts.

Fazit: Die Kosten (180.000 Euro) stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Das Geld hätte besser für die Sanierung der nahegelegenen Friedrich-Engels-Straße eingesetzt, wo der Bezirk auf der Druck der örtlichen CDU Tempo 10 eingeführt hat, weil die Straße beschädigt ist. In Wahrheit ist auch dies eine Hass-Maßnahme gegen Autofahrer, deren Tempo willkürlich gedrosselt werden soll.

Video über die wahnsinnige Tempo-10-Zone in Pankow-Rosenthal

Jeder setzt die Prioritäten, die er für richtig hält. Für Pankow, dessen Bezirksbürgermeister gerne verschwitzt nach einer Fahrradfahrt ins Büro kommt UND der diese Lebensweise seinen Bürgern aufzwingen will, ist die Sache klar: Autofahren ist böse. Und Geld spielt keine Rolle. Also werden einfach mal 180.000 Euro verplempert, wenn es dazu dient Autofahrern das Leben schwer zu machen. Für Straßensanierung ist hingegen kein Geld da.

Ich halte diese Prioritätensetzung für falsch,