Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, weil der Staat die Medien im Internet noch stärker regulieren wird als bisher. Sie wird Lizenzen vergeben und damit die Macht haben, erfolgreiche Youtuber und andere Blogger mundtot zu machen. Grund genug, hinter die Kulissen zu schauen. Dort befindet sich eine Melange aus roter Propaganda, grünem Filz und Postenschieberei. Ein Blick ins Innere der deutschen Rundfunkbürokratie in drei Teilen.

Kapitel eins: Alexa, schalt den Fernseher aus!

Babsi Tollwut hat sich ein besonderes Hemd rausgesucht für diesen Auftritt. „NB – no borders“ prangt auf der Brust der Rapperin („Wir sind alle Pornoschlampen“). Mit diesem Outfit absolvierte sie ihren Auftritt, der dann in die Live-Sendung „United we stream“ am 8. April 2020 beim Berliner Sender Alex TV eingespielt wurde (ab 1:32). Demonstrativ fast immer im Bild: eine Antifa-Fahne. 

Alex-TV-Sendung mit Babsi Tollwut

Das Thema der Sendung war Propaganda für offene Grenzen. Das klingt bei Babsi Tollwut dann so: „… wo ich nicht weiß, ob du mal einen Freund hast – den man dann abschiebt, er hat keinen deutschen Pass.“ Oder auch: „… uns geht es nur so gut, weil wir andere ausbeuten.“

Die nach eigener Aussage queer-feministische Sängerin (bürgerlicher Name: Eva) singt über ihre Unzufriedenheit – oder, wie es der Moderator der Sendung ausdrückte: „Sie pöbelt gegen das Patriarchat und rappt gegen die Beschissenheit der Welt.“ Co-Moderatorin Anne Spangenberg lobte den 20minütigen, digitalen Gastauftritt in ihrer Sendung als „ganz wunderbar“. 

Eine durchschnittlich begabte Rapperin, die als Lady-Bitch-Ray-Kopie mit Gossensprache um Aufmerksamkeit buhlt? Das ist nichts, was heutzutage mehr als auch nur ein Stirnrunzeln auslösen könnte. Doch diese Sendung und der Antifa-Auftritt der Rapperin fanden nicht bei einem linksradikalen Nischen-Kanal bei Youtube statt, sondern bei Alex TV. Das ist ein semistaatlicher Sender, der aus Rundfunkgebühren finanziert wird. Sein Budget betrug 2018 1,8 Millionen Euro. Alex TV wird von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg betrieben. Nach dem Selbstverständnis von Alex TV, der in diesem Blogbeitrag des Senders gut zum Ausdruck kommt, sind vor allem öffentlich-rechtliche Medien (wie eben Alex TV) die tragenden Säulen der Demokratie. 

Wer nicht dem Zeitgeist huldigt wie Donald Trump oder die AfD, verbreitet demnach oft nur  Fakenews. Überhaupt diese vielen teils widersprüchlichen Informationen im Netz – da kann ja keiner den Überblick behalten. Gut, wenn der Staat dafür sorgt, dass es eine amtliche Wahrheit gibt, denn das Publikum ist ja selbst zu dumm festzustellen, was stimmt und was nicht. „Die Menge an Informationen im Internet sagt jedoch noch nichts über deren Qualität aus“, heißt es da mit Blick auf Meinungsvielfalt im Netz.

Babsi Tollwut, die übrigens auch von anderen öffentlich-rechtlichen Sendern wie dem RBB hofiert wird, bekennt sich offen zum Antifaschismus und bekämpft nach eigener Aussage „Alltagsrassismus, Polizeiwillkür und Kapitalismus“. Sie unterstützt Spendenaktionen zugunsten von Hausbesetzern und posiert bei Facebook mit einer Pistole. Die Antifa-Fahne war kein Ausrutscher, sondern eher ihr Standardrepertoire. 

Facebookseite von Babsi Tollwut, die auch beim RBB ein- und ausgeht

In einer anderen Sendung von Alex TV trat kürzlich eine Komödiantin (?) auf, die über Zecken sprach. Es gäbe demnach unterschiedlich gefährliche Zecken. Einer gefährlichen Zeckenrasse gehöre die Wahl-Zecke an – in Abgrenzung zur Wald-Zecke. Dazu hielt sie ein Bild von Alexander Gauland in die Kamera.  

Alexander Gauland, eine gefährliche Zecke, laut der Komikerin

Wie kann es sein, dass solche „Künstler*Innen“, die aus ihrer Nähe zur linksextremen Szene keinen Hehl machen oder politisch Andersdenkende als gefährliches Ungeziefer verunglimpfen, in einer aus Zwangsgebühren finanzierten Sendung auftreten dürfen? Dazu müssen wir uns mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) befassen, einer Institution, deren Name bereits nach Antragsformular, Beamtenlaufbahn und Staatsfunk klingt. Mehr dazu morgen im zweiten Kapitel, das auch Informationen über das Kontrollgremium enthält.

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