
Zum Schießen: Radio1 interviewt einen Aktivisten für illegale Masseneinwanderung namens Niklas Fischer. Er berichtet über die schwierige Lage der sogenannten Flüchtlinge auf Lesbos.
Am Ende des Gesprächs (ab 3.15) fragt der Moderator, ob Fischer “eher Journalist oder eher Polit-Aktivist“ sei. Er antwortet prompt: „Ich bin auf jeden Fall eher Journalist. Ich betreibe die Öffentlichkeitsarbeit, um aufmerksam zu machen auf das Thema.“
Ich teile die Ansichten von Open-Borders-Propagandisten nicht. Trotzdem haben sie – wie jeder Bürger – das Recht ihre Ansichten zu verbreiten. Auch mit den Mitteln der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aber wenn sie das dann als Journalismus verkaufen wollen, dann falle ich nicht darauf rein. Niemand sollte das.
Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sind Gegensätze. Sie schließen einander aus. Entweder ich suche nach der Wahrheit – oder ich versuche Propaganda zu machen. Beides geht nicht. Jemand kann vielleicht Brandstifter und Feuerwehrmann in einer Person sein oder Arzt und Patient. Aber niemand kann gleichzeitig Versicherer und Versicherter sein. Genauso wenig kann jemand gleichzeitig Journalist und Öffentlichkeitsarbeiter in einer Person sein. Punkt.
Der Journalist (?) von Radio1 weist den Gesprächspartner nicht darauf hin. Nein, der Sender setzt dem ganzen noch die Krone auf, indem er im Begleittext den Mission-Lifeline-Vertreter als Journalisten bezeichnet, was er nicht ist.
Das ist typisch für öffentlich-rechtlichen Haltungsjournalismus. Wenn die Fakten nicht passen, werden sie so gedreht, dass sie es tun. Umgekehrt: Würde Radioeins oder ein anderer öffentlich-rechtlicher Sender einen Vertreter der Identitären Bewegung ins Interview nehmen und als „Journalisten“ vorstellen? Natürlich nicht. Es würde eher so laufen.
Wenn der Journalismus – und insbesondere der zwangsfinanzierte – nicht aufhört, so einseitig zu berichten, dann wird sein Bedeutungsverlust bei einem wachsenden Teil des Publikums weitergehen. Die Geschäftsgrundlage für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk entfällt damit über kurz oder lang.