Katharina Babkina mit ihrer Tochter im Stau an der Grenze zu Polen

TLDR: Die Ukraine ist in Not, viele Ukrainer sind auf der Flucht. Jede Form der Unterstützung zählt. 

Heute Nachmittag wollte meine Schwiegermutter nach Hause fliegen. Sie hat ihren 73. Geburtstag bei uns in Berlin verbracht. Doch nun stand die Rückreise nach Kiew an. Dazu wird es nun nicht kommen. Noch vor einer Woche wäre sie vermutlich sorglos zurückgeflogen und würde jetzt im Keller des 24stöckigen Hochhauses sitzen, in dem sie wohnt.

Nicht alle haben soviel Glück im Unglück. Viele Ukrainer – vor allem Frauen, Kinder, Alte – sind nun auf der Flucht, stehen an der Grenze im Stau. Die meisten von ihnen werden wohl in Polen unterkommen, wo die Hilfsbereitschaft groß ist. 

Es sind Flüchtlinge wie die Schriftstellerin Katharina Babkina aus Kiew, die mit ihrer kleinen Tochter auf dem Rücksitz und der Mutter im Wagen versucht sich nach Westen durchzuschlagen. Sie steckt in einem 70 Kilometer langen Stau vor dem Grenzposten und erzählt in einer Instagram-Story, wie die Dorfbewohner Tee und Kaffee ausschenken, wofür sich die Wartenden mit kleineren Hausreparaturen bedanken. „Helft der Ukraine“, sagt sie. Der Vater des Kindes ist im Land geblieben, um es zu verteidigen.

Meine Schwiegermutter in Kiew (2017)

Die Flüchtlingswelle könnte anwachsen, je länger sich der Krieg hinzieht. Noch größer als im Grenzbereich ist die Not im Land selbst. Auch dort wird es Fluchtbewegungen und Kampfhandlungen mit allen schrecklichen Folgen geben. Zum Glück gibt es mutige Leute, die Hilfsgüter ins Kriegsgebiet bringen.

Wer in Berlin oder Brandenburg wohnt und helfen will, kann Hilfsgüter zur Ukrainehilfe nach Lobetal (Bodelschwinghstr.5 16321 Bernau OT Lobetal, Telefon 03338 66461) bringen. Morgen, am 28. Februar, soll nachmittags ein Hilfstransport abfahren. Gebraucht werden: Matratzen, Bettzeug, Schlafsäcke, haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Tee, Schokolade. Mehr dazu in diesem Facebookbeitrag.

Ich werde, wenn es meine Zeit zulässt, morgen selbst etwas hinbringen. Außerdem möchte ich mir in Kürze selbst ein Bild von der Situation an der polnisch-ukrainischen Grenze machen – auch um gegebenenfalls ein eigenes Hilfsprojekt zu initiieren. Ich bitte meine Freunde, diese Bemühungen zu interstützen und werde Euch/Sie auf dem laufenden halten.