Die Wiederholungswahl, die wir möglich gemacht haben, ist gelaufen. Diesmal konnten alle Berliner ihre Stimme abgeben. Der berechtigte Unmut der Bürger wurde vor allem bei der CDU abgeladen. Die Union stieg um 10 Prozent an. Hoffentlich ärgern sich diese Wähler nicht hinterher schwarz, weil es eine CDU-Grüne-Koalition gibt. Aber danach sieht es ja gerade nicht aus. Ich vermute die bisherige Koalition aus SPD, Grünen und Linken wird sich zusammenraufen und weiterwursteln.

Meine Partei erhielt 1,1 Prozent mehr und darf vier weitere Abgeordnete ins Parlament entsenden: Alexander Bertram, Rolf Wiedenhaupt, Carsten Ubbelohde und Robert Eschricht. Frische Kräfte, die uns helfen werden, die rotgrüne Mehrheit und die wachsweiche CDU zu stellen, wenn es darum geht Berlin wieder sicher und lebenswert zu machen.
Ich bin über die Landesliste wieder ins Parlament eingezogen – und bedanke mich bei allen, die das möglich gemacht haben. Erst gestern Abend traf ich bei der Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter in einer Pizzeria einen Pankower, der mich persönlich begrüßte. “Sie sind doch Ronald Gläser.” “Bin ich.” Es stellte sich heraus, dass er uns seit Jahren wählt und meine Arbeit verfolgt. Es kommt außerhalb von Wahlkämpfen nicht regelmäßig vor, dass mich Bürger auf der Straße ansprechen. Aber jetzt, da überall das Plakat hängt, da passiert mir das öfter.
Ich stelle bei solchen Gesprächen immer fest, wie wach und aufgeklärt viele Leute sind. Sie konsumieren alternative Medien, verstehen die Lügen, die uns täglich eingetrichtert werden sollen, sofort und geben keinen Cent auf regierungsnahe Propaganda. Schade, dass nicht noch mehr Leute aufwachen und so clever sind.

Aber auch so ist es akzeptabel für uns gelaufen. Prozentualer Zuwachs, zwei verteidigte Direktmandate, Anspruch auf einen weiteren Bezirksstadtrat (in Marzahn-Hellersdorf). Natürlich wären 15 oder 20 Prozent schöner. Aber wir müssen realistisch sein: Berlin ist nicht Sachsen. Wir erleben einen Wegzug unserer Wähler während immer mehr Fremde hinzuziehen, die – sofern sie wahlberechtigt sind – eher für linke Parteien votieren.
Und doch: Zumindest in meinem Heimatbezirk Pankow lief es rund, was die absoluten Zahlen beweisen. Dort kam es zu einem kleinen Wunder an der Panke. Dort konnten wir unser Ergebnis steigern.

Während wir überall im Stadtgebiet verloren haben, hat die Pankower AfD mehr Zweitstimmen in absoluten Zahlen als 2021 geholt. Besonders stechen die beiden Wahlkreise im Nordosten hervor: Pankow I (Christian Buchholz) und Pankow II (Ronald Gläser) hervor. Mein Freund Christian holte 176 Extra-Stimmen, ich 168 zusätzliche Stimmen. Bessere Werte gab es nirgendwo. In Prozenten stieg mein Wahlkreisergebnis – doppelt so gut wie der Landesschnitt – um zwei auf 12,9 Prozent. Allerdings waren SPD und Grüne noch vor mir, ganz zu schweigen vom CDU-Wahlsieger Lars Bocian. Christian hingegen hat sich wieder auf den zweiten Platz vorgekämpft. Von 2016 bis 2021 hatte er diesen Wahlkreis ja sogar als direkt gewählter Abgeordneter im Preußischen Landtag vertreten dürfen.
Ich habe mich gefragt, ob das die Folge des Bevölkerungswachstums sein könnte. Pankow ist ja der Bezirk, der bis 2030 besonders stark wachsen soll. Es gibt mehrere Großprojekte, bei denen Tausende Wohnungen gebaut werden sollen. Aber vom Pankower Tor über die Elisabethaue bis zum Blankenburger Süden, um nur einige zu nennen, ist noch nichts fertig.

Folgendes sagt die Berlin-Statstik: Pankow hat im vergangenen Jahr 2022 7.600 Einwohner hinzugewonnen. Das ist der Saldo aus 11.614 Ausländern und Deutschen mit Migrationshintergrund, die neu nach Pankow gezogen sind (per Saldo), und 4.014 Deutschen ohne MIgrationshintergund, die fortgezogen sind (auch per Saldo). Mit anderen Worten: Ein Deutscher zieht weg, drei Deutsche mit Migrationshintergrund oder Ausländer ziehen ein.
Umso wertvoller ist der Zuwachs, den wir in mehreren Pankower Wahlkreisen registrieren konnten. Wie die Grafik zeigt, gibt es vier weitere Wahlkreise mit Zuwächsen in absoluten Zahlen in Pankow, wohingegen in anderen Bezirken blau (also weniger Stimmen) dominiert.

Wir haben also alles richtig gemacht mit unseren Bürgerdialogen, unseren Flyeraktionen und Infoständen. Auch dank der Unterstützung durch unsere Brandenburger und Thüringer Parteifreunde.
Hallo Hr. Gläser, ich freue mich sehr für Ihren Wahlerfolg vor allem in Pankow. Für mich/uns blieb auch nur die AfD als einzige wählbare Partei übrig.
Zugleich bin ich schockiert darüber, dass sich die angebliche “Abgegessenheit” der Berliner Bevölkerung mit der hiesigen Regierung im Wahlergebnis nicht eindeutiger niedergeschlagen hat!
Ich hätte nach den vielen Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis eine eindeutigere Entscheidung für Ihre Partei erwartet – ist das Angst vor dem “braunen Schreckgespenst”, das die Mainstreammedien so erfolgreich aufgebaut haben?
Der eigentlich stattfindende Ökofaschismus, der gerade offensichtlich abläuft, wird dagegen verdrängt!!!
Ich kann nur bitten: weiter so! Sand ins Getriebe, bleiben Sie weiterhin die wahren Pioniere der eigentlichen Transformation, die bitter nötig ist!! Es grüßt C.
Die TAZ hat doch berichtet das es in vielen Wahlbürus mehr Stimmenals registrierte Wähler gab!
Warum hört man da nichts von?Haben sie Einspruch eingelegt?Wenn nicht,warum nicht?
Das war ein Rechenfehler, der so entstanden sein soll: Die Zählkommissionen haben in mehrere Stimmbezirken nicht alle Wähler erfasst, sondern die abgegebenen Zweit- oder Erststimmen fälschlicherweise mit allen Wählern gleichgesetzt. Gab es dann mehr Stimmen der jeweils anderen Art, so gab es plötzlich mehr abgegebene Stimmen als Wähler. Dumm, aber nachvollziehbar.
Insgesamt gab es bei der Wiederholungswahl 2023 weit weniger Versäumnisse als 2021. Ein Verfahren zur abermaligen Wiederholung war daher aus unserer Sicht nicht nötig.